Der größte Teeproduzent der Welt ist unumstritten der indische Subkontinent. Rund 13.000 Teegärten mit über 2 Millionen Arbeitern produzieren jährlich rund 750.000 Tonnen Tee.
Neben den anderen allgemein bekannten Teeproduzenten China, Japan, Taiwan oder Russland gibt es noch eine Reihe weiterer teeproduzierender Länder, in denen überwiegend für den heimischen Markt bzw. Tee verschiedenster Qualitätsstufen für diverse Mischungen produziert wird.
In Afrika sind dies Kamerun, Kenia, Malawi, die Republik Südafrika und Tansania. Schwarztee vorwiegend für Mischungen und den Export in die USA werden in Lateinamerika produziert, beispielsweise in Argentinien, Brasilien, Ecuador und Peru. Weitere Produzenten sind der Iran, Malaysia, Nepal, die Türkei, Bangladesh, Vietnam oder Papa-Neuguinea. Selbst in Europa wird auf den Azoren auf einigen Plantagen Schwarztee hergestellt.
Assam
Assam produziert heute mit rund 350.000 t jährlich fast die Hälfte der gesamten indischen Tee-Ernte. Auf beiden Seiten des Brahmaputra-Tales erstreckt sich das größte Anbaugebiet der Erde. Das Brahmaputra-Tal liegt etwa 200km östlich von Darjeeling und grenz an China, Birma und Bangladesh. Die Verteilung der starken Niederschläge von 2000-3000mm jährlich ist extrem unregelmäßig und kann in der Monsunzeit von April bis September bis zu 25mm pro Tag betragen. In der feucht-heißen Luft gedeihen einige der schönsten Teesorten der Welt. In Assam wird vor allem malziger, körperreicher Tee hergestellt.
Ceylon
Die meisten Gärten auf Ceylon - heute Sri Lanka - liegen zwischen 900 und 2400m hoch in zwei Gebieten im Südwesten der Insel, östlich der Hauptstadt Colombo und im Galle-Gebiet an der südlichen Spitze.
In den heißen, feuchten Ebenen und Gebirgsläufen blühen die Teesträucher alle sieben oder acht Tage, und der Tee wird das ganze Jahr über geerntet. Extreme politische und wirtschaftliche Probleme haben dazu geführt, dass Sri Lanka in der weltweiten Teeproduktion auf den achten Platz abgerutscht ist. Der Anteil an CTC-produzierten Tees ist sehr gering. Insgesamt sechs Anbaugebiete produzieren sehr individuelle Tees. Der beste Tee kommt nach einhelliger Meinung aus dem höchstgelegenen Nuwara Eliya im südöstlichen Teil der Insel.
Darjeeling
Gute Darjeelings werden gerne als "Champagner der Tees" bezeichnet. Der feine, an Muskateller erinnernde Duft und das wundervolle Aroma entstehen aus der einmaligen Kombination von kühlen, nebligem Klima, Anbauhöhe, Regen, Boden- und Luftbeschaffenheit.
Die 61 Teegärten von Darjeeling im nordöstlichen Indien an den Ausläufern des Himalaya produzieren etwa 16.500 t jährlich. Geerntet wird aufgrund des Klimas und der Höhenlage nur von April bis Oktober. Die first flushs (Frühjahr) haben ein herbes, grünliches Blatt, die second flushs (Sommer) schmecken sanft und abgerundet, die sogenannten Autumnals (Herbstpflückungen) ergeben ein volleres Aroma.
China
18 Provinzen produzieren die wohl größte Vielfalt hochwertiger Tees in der ganzen Welt - viele dieser exzellenten Sorten werden noch von Hand hergestellt.
Etwa 80% der Jahresproduktion bestehen aus grünen Tees für den heimischen Markt. Die meisten Schwarztees und Oolongs sind für den Export bestimmt. Die Tees "bester Ernte" werden von Mitte April bis Mitte Mai gepflückt. Die zweite Ernte wird im Frühsommer eingeholt, in einigen Anbaugebieten ist noch eine dritte Herbsternte möglich. Tee ist mit einem Volumen von rund 250.000 t Chinas bedeutendste Exportware nach Seide und Getreide.
Japan
Rund 600.000 Teebauern produzieren jährlich etwa 110.000 t Grüntee. Die Hauptanbaugebiete verteilen sich auf die Inseln Kyushu, Shikoku und die Hauptinsel Honshu. Das Klima ist im allgemeinen warm und sehr regenreich. Die Plantagen liegen meist auf Hügeln und in der Nähe von Flüssen und Seen, wo es oft sehr nebelig ist. Gyokuro (Tautropfen) ist der beste Tee Japans. Um ihn zu produzieren werden die Teesträucher ab Anfang Mai für drei Wochen zu 90% im Schatten gehalten. Das reduzierte Licht bewirkt, dass die Blätter mehr Chlorophyll und weniger Tannin (Gerbstoff) enthalten, wodurch der Tee einen milderen, süßeren Geschmack erhält. Der beliebteste Alltagstee ist der Sencha, der in verschiedenen Qualitäten hergestellt wird. Bancha ist der unterste Grad der Sencha-Tees.
Afrika
Mit über 200.000 t gehört Kenia zu den größten Teeproduzenten der Welt. Die dort wachsenden CTC-Sorten werden als Kenia-Blends verkauft oder zum Mischen verwendet. Die Sorten ergeben einen dunklen, sehr aromatischen Aufguß.
Tee aus Kamrun ist für diejenigen Kenner interessant, die nach etwas Besonderem suchen. Die drei Fabriken des Landes produzieren sehr unterschiedliche Sorten, alle drei jedoch von außergewöhnlicher Qualität.
Südafrika produziert vorwiegend Schwarztee für den heimischen Markt. Großer Beliebtheit in Europa und den USA erfreut sich Roibusch-"Tee" , der aus den Blättern der Asphalatus linoaris gewonnen wird, kein Koffein enthält und reich an Vitamin C ist.
Weitere produzierende Länder sind Malawi, Tansania, Burundi, Äthiopien, Madagaskar, Mauritius, Mosambik, Ruanda, Zimbabwe und Uganda.
Indonesien
Indonesien gehört mit Sumatra und Java zu den größten Tee-Exporteuren der Welt. Seine Tees sind leicht, haben einen gefälligen Geschmack und werden vor allem in Mischungen für Teebeutel oder lose verpackten Tee verwendet. Blatt-Tees sind selten.
Südamerika
Argentinien, Brasilien, Ecuador und Peru produzieren fast zur Gänze einfache, kräftige Tees, die vorwiegend in die USA exportiert werden und zum Mischen dienen.